Es gibt Schwächen, die können dich so richtig blass aussehen lassen. Hier erfährst du, was Schwächen sind, warum sie wichtig sind und was du tun kannst.
Viele Menschen, die sich beruflich neu orientieren und sinnerfüllter arbeiten wollen, beginnen sich mit ihren Stärken und Schwächen zu beschäftigen. Ein erster Schritt der beruflichen Neuorientierung ist es, sich über das eigene Profil mit allen Fähigkeiten, allem Können und Stärken zu werden. Hier findest du die Komplett-Anleitung für berufliche Neuorientierung.
Inhalt
Was sind Stärken und Schwächen?
Auch wenn du das vielleicht nicht direkt glauben kannst: Stärken und Schwächen sind keine statischen Größen.
Was du als Stärke oder Schwäche wahrnimmst, hängt von deinem (Arbeits-) Umfeld und von deinem Selbstbild ab.
Ein und dieselbe Fähigkeit wird in unterschiedlichen Jobs unterschiedlich bewertet.
Ein drastisches Beispiel: Im Finanzamt werden fantasievolle Ideen nicht so sehr geschätzt wie in einer Kreativagentur. Andersherum kannst du in einem kreativen Job vermutlich nicht so sehr mit einer Zahlenaffinität punkten.
Das hat durchaus Vorteile. Schließlich möchtest du deinen Steuerbescheid nicht gewürfelt bekommen.
Welche Rolle spielen Schwächen?
Die meisten Menschen können ihre (vermeintlichen) Schwächen aus dem Effeff benennen. Wir leben in einer defizitorientierten Kultur und es fällt den meisten leichter, Schwächen zu erkennen als Stärken. Daher ist unser Blick auf das „Defizit“, die Schwäche einfach geschulter.
Vielleicht hast du schon eine Liste deiner Schwächen erstellt und denkst nun auch, du dürftest diese Schwächen nicht haben?
Natürlich darfst du Schwächen haben. Du solltest dich allerdings intensiver mit den Schwächen beschäftigen, die relevant für dein sinnerfülltes Berufsleben sind.
Was sind Schwächen?
Als Schwäche bezeichnet der Duden unter anderem:
- charakterliche, moralische Unvollkommenheit, Unzulänglichkeit; nachteilige menschliche Eigenschaft, Eigenheit
- Mangel an Können, Begabung [auf einem bestimmten Gebiet], an Beherrschung einer Sache
Bei einer Schwäche fehlt also etwas oder etwas wird als ungünstig empfunden.
Unterschiedliche Arten von Schwächen – Mit Beispielen
Du musst wissen: Schwäche ist nicht gleich Schwäche!
Es gibt nämlich unterschiedliche Arten von Schwächen. Und sie wirken sich unterschiedlich auf dein Berufsleben aus. Es gibt die Stärken-Schwächer und die Kann-ich-nicht-mag-ich-nicht-Schwächen.
1. Schwächen erkennen: Stärken-Schwächer
Stärken-Schwächer sind Schwächen, die Stärken schwächen und es sind die einzig wirklich relevanten Schwächen. Alle anderen Schwächen sind schnurz. Gut, oder?
Schwächen erkennen: Ein Beispiel
Wie es der Name schon sagt, bremsen Stärken-Schwächer deine Stärken aus.
Mal angenommen, deine Stärke ist fachspezifisches, zeitgemäßes Marketing-Know-how.
Dieses kannst du aber nicht vermitteln, weil du bei Präsentationen oder im Gespräch mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden nervös und unsicher bist und deine Inhalte einfach nicht überzeugend vermitteln kannst.
Das unsichere Auftreten (=Schwäche) sorgt dafür, dass niemand dein tolles, fachspezifisches Know-how (=Stärke) wahrnimmt.
Was kannst du tun?
Du solltest also prüfen, was du tun kannst, damit diese Schwäche nicht mehr so vordergründig ist und deine Stärke verschwinden lässt. Möglichkeiten wären: Präsentationstraining, Selbstbewusstsein stärken, Sprechen vor Menschen üben…
Nur Stärken-Schwächer solltest du versuchen, auszugleichen oder zu entwickeln!
2. Schwächen erkennen: Kann-ich-nicht-mag-ich-nicht-Schwächen.
Das sind – wie der Name schon sagt – die Dinge, die du nicht kannst und nicht magst.
Von diesen Schwächen gibt es mit sehr großer Sicherheit eine ganze Menge. Die allermeisten dieser Schwächen spielen in deinem Leben vermutlich keine Rolle.
Es macht es keinen Sinn, in diesen Schwächen besser werden zu wollen, weil es dir keine Freude bereitet.
Schwächen erkennen: Ein Beispiel
Im Coaching höre ich oft, dass fehlende Englischkenntnisse auf Konversationsniveau als Schwäche empfunden werden. Dann frage ich, wo im aktuellen Job oder im neuen Wunschbereich Englisch gebraucht wird. Die Antwort ist meist: die vermeintlich so wichtigen Englischkenntnisse werden gar nicht oder wenig gebraucht. Die derzeitigen Kenntnisse reichen für die Anforderungen völlig aus.
Du bist nicht gut, wenn es um das Lernen von Sprachen geht und du brauchst im Moment keine Fremdsprachen, weil Geschäftssprache Deutsch ist? Dann ist diese Schwäche doch völlig egal! Also hör bitte auf, dich mit Menschen zu vergleichen, die fließend drei, vier oder mehr Sprachen sprechen.
Deine Aufmerksamkeit zu sehr auf diese Schwächen zu legen, ist nicht sinnvoll und genaugenommen ziemlich entmutigend. Wenn du wirklich danach suchst, wirst du noch sehr viele Dinge finden, die jemand anders beherrscht – du aber nicht. Das ist Enttäuschung mit Ansage.
Freu dich für den Menschen, der sieben Sprachen spricht. Du brauchst das womöglich gar nicht und kannst anderes dafür besser.
Wie mit Stärken und Schwächen umgehen?
Bügel nicht deine Schwächen aus. Werde genial in deinen Stärken.
Auch in deinen Stärken kannst du immer noch besser werden, wenn du das möchtest und für sinnvoll erachtest.
Wenn du bspw. schon gut präsentieren kannst, könntest du noch an deiner Mimik und Gestik arbeiten oder der Art, wie du das Publikum einbindest oder wie du begeisternd eine Story aus deinem Vortrag machst.
Auch über deine beruflichen Erfolge kannst du mehr über deine Stärken lernen. Hier findest du eine Anleitung (inklusive Beispiel und Vorlage) für berufliche Erfolge.
Frage dich: Welche meiner Stärken hat diesen Erfolg ermöglicht?
Das ist wesentlich sinnvoller als eine Schwäche zu verbessern, die für dich und dein Leben bedeutungslos ist.
Wenn du den Zugang zu deinen Stärken verloren hast und dich im Kreis drehst oder den Eindruck hast, mehr Schwächen als Stärken zu haben, dann such dir jemanden mit dem du hier vorankommen kannst.
Mit mir kannst du schnell herausfinden, was deine Stärken sind und vor allem, welche Schwäche dich noch sabotiert und verhindert, dass du ein sinnerfülltes Berufsleben führst.
Warte nicht länger auf „eine bessere Gelegenheit“, „den richtigen Moment“, den Jahreswechsel, den Projektabschluss, das nächste Mitarbeitergespräch oder was auch immer.
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